Häufige Erkrankungen - Hormonmangel

Auch bei Männern können sich mit zunehmendem Alter Hormonveränderungen ergeben. Das wichtigste männliche Hormon ist das Testosteron, das männliche Sexualhormon, das nicht nur für die Sexualfunktion, sondern für eine ganze Palette weiterer Stoffwechselabläufe wichtig ist. Heute weiß man, dass ab dem 40. Lebensjahr die aktiven Anteile des Testosterons teilweise deutlich abnehmen. Bemerkbar wird der Hormonverlust an verminderter Aktivität und Antriebskraft, verminderter Konzentrationsfähigkeit, Libidoverlust ("geringerer Lust auf Sex"), Potenzverlust ("abnehmender Manneskraft"), zunehmender Müdigkeit und gleichzeitigen Schlafstörungen, Unruhe, zunehmender Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen. Auch Knochenbeschwerden, Muskelschwäche und abnehmende Leistungsfähigkeit können resultieren. Diese Veränderungen treten meist nicht nur einzeln auf. Sie müssen jedoch nicht als "natürlich" oder als Alterserscheinung hingenommen werden!

Nach der entsprechenden Diagnostik wie gezielter Befragung, körperlicher Untersuchung, Hormonbestimmung und ggf. weiterführender Diagnostik kann bei einem vorliegenden Testosteronmangel verbunden mit einer entsprechenden Symptomatik eine Hormonersatztherapie durchgeführt werden. In den meisten Fällen steigt dadurch nicht nur die Lebensqualität, sondern es werden auch weitere Folgeerscheinungen wie z. B. Osteoporose vermieden.

Wichtig ist eine sorgfältige Überwachung der Therapie. Wird die Hormongabe zu hoch eingestellt, kann beispielsweise eine Thrombosegefahr resultieren. Weiterhin sollte die Prostatavorsorge enger durchgeführt werden, da vermutet wird, dass Testosteron evt. vorhandene, noch nicht signifikante Prostatatumore zum Wachstum anregen kann. Einen Tumor kann das Hormon aber nicht auslösen. Wird die Therapie von fachkundiger Hand ausgeführt, besteht für den Patienten jedoch kaum eine Gefahr, im Gegenteil er wird sehr von ihr profitieren.